ZEITKRATZER

12.01.2015, 20:00
Heimathafen Neukölln

PROGRAMM

  • Reinhold Friedl: Schönberg Pierrot Lunaire Cheap Imitation
  • Andrea Neumann: Shifted Objects*
  • Takehisa Kosugi: Organic Music
  • Colin Hacklander/Farahnaz Hatam: conatus / consent
  • Frank Gratkowski: Modulationen*
  • Ken Friedman: Cardmusic For Audience
  • Karlheinz Stockhausen: Aus den Sieben Tagen – Setz die Segel zur Sonne

    ZEITKRATZER

  • Frank Gratkowski (Klarinetten), Hild Sofie Tafjord (Horn, Dirigentin), Hilary Jeffery (Posaune),Reinhold Friedl (Klavier, Leitung), Maurice de Martin (Perkussion), Lisa Maria Landgraf (Violine), Burkhard Schlothauer (Violine, Stimme), Nora Krahl (Violoncello), Ulrich Phillipp (Kontrabass), Andreas Harder (Licht).
  • Gast im Rahmen des Education-Programms der Berliner Philharmoniker:
  • Thomas Leyendecker (Posaune, Dirigent)
  • Bläserklasse 8.21 der Clay-Schule, Rudow
  • Leitung: Martin Book und Andreas Gruska

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INFO

Mit einem musikalischen Feuerwerk eröffnen Zeitkratzer die neue Konzertreihe KONTRAKLANG im Heimathafen Neukölln. Das renommierte Ensemble wird dafür mit der ca. 20köpfigen Bläserklasse der Neuköllner Clay-Schule zusammenarbeiten. Zudem wird der Posaunist Thomas Leyendecker von den Berliner Philharmonikern mitwirken. Reinhold Friedls Schönberg Pierrot Lunaire-Parodie wird erklingen, dirigiert von der Osloer Musikerin Hild Sofie Tafjord. Neue Kompositionen von Andrea Neumann und Frank Gratkowski, die extra für diesen Anlass entstehen, kommen zur Uraufführung. Mit einer Auswahl von Fluxusstücken untersuchen zeitkratzer außerdem das Spannungsfeld zwischen theatralen Effekten, minimalistischen Spielanweisungen und konzentriert-musikalischer Beteiligung des Publikums. Als Höhepunkt des Abends leitet Thomas Leyendecker die Bläserklasse der Clay-Schule in Neukölln. Dabei wird das gesamte ehemalige Ballhaus inklusive der Balkone bespielt, um schließlich in das kollektive orgiastische Klangereignis zu münden: Karlheinz Stockhausens „Setz die Segel zur Sonne!“

Das Ensemble zeitkratzer, 1997 von Reinhold Friedl gegründet, ist bekannt für seine Missachtung der sozialen Unterschiede verschiedener musikalischer Kontexte. Musik und Klang sind wichtig, ihre sozialen Implikationen sind es nicht. Der offene Umgang, den zeitkratzer mit zeitgenössischer Musik praktizieren, ermöglichte Kooperationen mit Noise Musikern wie Merzbow und Keiji Haino, Rock’n’Roll Experimentalisten wie Lou Reed und William Bennett (Whitehouse), Elektronikmusikern wie Carsten Nicolai und Terre Thaemlitz oder Jazz Musikern wie Terje Rypdal und Elliott Sharp. Re-Interpretationen von Schönberg und Bach gehören ebenso zum zeitkratzer-Repertoire wie Musik von Helmut Lachenmann, James Tenney und Morton Feldman. Und das Ensemble ist stets auf der Suche nach Neuem. Sein einzigartiger Ansatz, der internationale Ruf seiner Mitglieder, seine Unabhängigkeit und besonders die musikalische Qualität seiner Arbeiten hat zeitkratzer weltweit Beachtung eingebracht.

The new concert series KONTRAKLANG launches with fireworks from ensemble Zeitkratzer in Heimathafen Neukölln, with help from the wind instrument class of the Neuköllner Clay-Schule and trombonist Thomas Leyendecker from the Berliner Philharmonie. Reinhold Friedl’s Schönberg Pierrot Lunaire-Parodie will sound as true as the original, conducted by the Oslo hornist Hild Sofie Tafjord. For the occasion, premieres by Andrea Neumann and Frank Gratkowski will be presented, as well as a selection of Fluxus pieces that play on the borders of theatrical effects, minimalist notation and concentrated audience participation. To end the show, Thomas Leyendecker will lead the wind instrument class in the former ballroom’s balconies, in the collective orgiastic sound event of Stockhausens “Setz die Segel zur Sonne.”

zeitkratzer was founded in 1997 by Reinhold Friedl and soon became a role model for its disregard of social distinctions between different musical contexts. Music and sound are important, not their social derivation. This brought zeitkratzer to instigate a new practice of contemporary music, including co-operations with noise musicians like Merzbow and Zbigniew Karkowski, rock’n’roll experimentalists like Lou Reed and William Bennett (Whitehouse), electronic musicians like Carsten Nicolai and Terre Thaemlitz, jazz musicians like Terje Rypdal and Elliott Sharp, reinterpretations of Schönberg and Bach, not forgetting performances of music by composers such as Helmut Lachenmann, James Tenney and Karlheinz Stockhausen, and they are always searching for more… Their unique approach, the outstanding and internationally acclaimed members, the independent nature of the project and above all the singular musical and sonic quality has led to zeitkratzer gaining recognition worldwide.